Sonntag, 22. Juli 2007

Meine Bewegungsphilosophie

Die Bewegung

"Die Bewegung ist wechseln des Platzes eines Körpers in der Zeit und dem Raum, verursacht durch Einwirkung einer fremden Kraft."
Das ist die einfachste Definition der Bewegung, aber die Bewegung ist in ihrer Entwicklung manchmal die Ursache, manchmal der Grund, manchmal die Aktion und oft die Reaktion auf einen Reiz. Die Bewegung ist ein Phänomen, aber ihre Entwicklung, ihre Wahrnehmung und ihr Ausdruck ist ein immer werdender dynamisches Prozess der entstehet durch die Vibrationen unserer Bioenergie.
Die Bewegung ist ein Prozess der in seiner Entwicklung nicht auf ihr Sein, ihre Dauer und ihre Wirkung teilbar ist.

Bewegungsphilosophie

Bewegungphilosophie wird heute, im deutschen Sprachraum meistens mit der asiatischen Philosophie verbunden und auch so erklärt.
Hinduismus, Buddhismus und Taoismus sind mehr an intuitive Weisheit interessiert als an rationalem Wissen. In Erkenntnis der Grenzen und der Relativität des rationalen Denkens ist der Hinduismus, Buddhismus und Taoismus in Grunde ein Weg der Befreiung von dieser Welt d.h. eine Befreiung von den strikten Regeln der Konvention. Tiefer in dieser Thema zu gehen würde den Rahmen dieses Schreiben sprengen, aber wichtig ist, das die Grund Idee dieser Philosophie Beherrschung des Körpers ist und somit im Einklang mit der Natur zu leben. Das wird erreicht durch die verschiedene Techniken wie: Yoga, Thai Chi, verschiedene Art der Meditationen usw.
So lange der Mensch des Ostens seine Philosophie lebt, noch immer glaubt in ewiges Leben und dieses Leben als Grund seines Existieren annimmt, wir haben uns, im grossem Horizont neuer Tatsachen die uns die Wissenschaft anbietet, in unserem jetzigen Leben verloren. Auf der anderen Seite bleiben wir, unserem religiösem Glauben nach, dem ewigen Leben unsere Seele treu.
Die Philosophie des Westens war in ihrer Entwicklung mit der Christlichen Religion verbunden. Das letzte Jahrhundert, das den Paradigmawechsel in die Naturwissenschaften mit sich gebracht hat, hat auch den Einfluss auf die Entwicklung unserer Philosophie gehabt. Die Physik ist weit über die reine Technik hinausgegangen und vermischt mit unserer Philosophie, hat sie einen neuen Weg eingeschlagen, einen Weg zu geistigen Einsichten und zur Selbstverwirklichung.

Unser Himmel wird leer gefegt

Der moderne Städter krankt. Seine Welt ist flächig, sie hat keine Tiefe, ihre Tiefe ist eine Illusion, wie die Perspektive in einem Gemälde. Erst mit dem Eintritt in die andere Dimension, in die andere Wirklichkeit, in das Universum eigener Vernunft, ergibt sich die Vollendung seines Daseins. Es hat nie eine Gesellschaft, eine Stammesgesellschaft, eine Horde gegeben, die nicht eine Religion gehabt hätte. Und mit Religion ist eben dies gemeint: das Erlebnis der anderen Wirklichkeit. Mit den rituellen Körperhaltungen gibt es eine Möglichkeit, eine von vielen, wohl verstanden, um hier Abhilfe zu schaffen.

Ritual ist ein anstössiges Wort geworden, ein Ausdruck für leeren Konformismus. Wir sind Zeugen einer allgemeinen Revolte gegen jede Art von Formalismus, gegen Form überhaupt geworden. Der moderne Städter krankt und sucht ein neuer Halt. Unsere Himmel ist leer gefegt, man sucht sich ein neues im Cyberraum oder in den fremden Ritualen, die auch unserer Kultur und Philosophie fremd sind.

Meine Überlegungen zur Bewegunsphilosophie

Ich versuche es die Bewegungphilosophie mit der abendländischen Weisheit und Wissenschaft zu verbinden.
Am Anfang war die Bewegung ausgelöst durch den Urknall. Die Physik definiert Bewegung als einen Prozess, in dem Materie oder generell Körper im betrachteten Bezugssystem abhängig von der Zeit ihren Ort sich verändern.
Der menschliche Körper ist dafür gebaut, dass er sich bewegt.
"Die Bewegung gehört zu unserer Natur, und die vollkommene Ruhe ist der Tod", hat der Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal schon vor 350 Jahren festgestellt.

"Lernen, Denken, Kreativität und Intelligenz sind Funktionen nicht nur unseres Gehirns, sondern des ganzen Körpers. Körperliche Bewegung spielt von frühester Kindheit bis ins hohe Alter eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Nervenzellen und neuralen Netzwerken die die Voraussetzungen für das Lernen sind. Es sind unsere Bewegungen, die unser Wissen zum Ausdruck bringen und die, wenn sie komplexer werden, höhere kognitive Funktionen erleichtern." schreibt Frau Dr. Carla Hannaford in Ihrem Buch "Smart moves. Why learning is not all in your head"

"Die Bewegung ist das Tor zum Lernen" Dr. Paul E. Dennison

Die Bewegung ist notwendig um Gedanken festzuhalten. Der Mensch kann ruhig dasitzen und nachdenken, aber um einen Gedanken zu behalten, muss etwas getan werden damit dieser Gedanke verankert wird. Was machen wir um das zu verwirklichen? Wir müssen den Gedanken durch die Worte wirklich werden lassen. Erst seit kurzem ist bekannt, dass in unserem Gehirn zwei Bereiche, das Basalganglion und das Kleinhirn, für die Koordination vom Bewegen und Denken wichtig sind. Wenn ich diese Zeile schreibe, stelle ich durch die Bewegung meiner Hände die Verbindung zu meinem Gedanken her. Die Bewegung ankert Gedanken als ausgesprochene Worte, als geschriebene Zeile oder als gelehrntes Material.
Bei den alltäglichen Bewegungen, entwickelt sich in unserem Gehirn, der gleiche Prozess. Es geschieht ohne dass wir es bewusst wahrnehmen, zuerst ist die Gedanke und erst danach die gedachte Bewegung die dieser Gedanke ins Gehirnsgedächtnis verankert. Um motorischen Gehirnsgedähtnis zu verbessern sollten wir eine Zeitlang die alltäglichen Bewegungen bewusst und korrekt auszuführen lernen.
Zum Unterschied zur östlicher Philosophie wir wollen unseren Körper nicht beherrschen, sondern Ihn bewusst wahrzunehmen lernen. Dass zu erreichen müssen wir uns dem Phänomen des Leibes nähern. Erst dann können wir die mögliche Unterscheidung des Empfindens zwischen den Leib und den Körper fühlen.

Das Universum unserer Vernunft oder unser Leib.

Die Frage die mich leitet ist die, wie unsere Vorstellung vom Leib bzw. vom Körper verknüpft ist mit jener vom Begriff des allgemeinen Raumes. Im Laufe der Naturwissenschaft- Geistes- und Philosophiegeschichte hat sich unsere Vorstellung vom physikalischen Raum immer wieder grundlegend geändert, und das hat jedesmal Folgen gehabt dafür, wie der Mensch in seiner Leiblichkeit verstanden wurde. Dieser Erkenntnis zwingt uns zu neuen Fragen:

  • Was hat bei der Entdeckung des physikalischen Raumes durch Philosophie und Naturwissenschaft stattgefunden?

  • Wie hat man, bei der Erfindung der Perspektive in der Renaissance und bei dem schliesslichen Hervorrufen des „virtuellen Auges" durch die damalige Malerei, den Weg zu der leiblichen Erfahrung gefunden?

  • Wie gerade diese leiblich-lebendige Erfahrung begleitet wurde von einer grossen Faszination für den menschlichen Körper?
Die, in der Phänomenologie, übliche Unterscheidung zwischen Leib (gegenwärtig, lebendig, subjektiv Gespürtes) und Körper (anatomische, messbare und von aussen wahrnehmbare Gestalt) leitet uns zur neue Frage:

  • Wie unsere Vorstellungen vom physikalischen Raum, das leibliche Erleben und die subjektive Stimmung beeinflussen?
Der Raum des Unversums der menschlichen Vernunft.

"Hinter deinen Gedanken und Gefühlen steht ein mächtiger Gebieter, ein unbekannter Weiser, der heisst Selbst. In deinem Leibe wohnt er, dein Leib ist er."
Friedrich Nietzsche

Seitdem Nietzsche im Zarathustra die Behauptung aufstellte, der Leib sei die grosse Vernunft und es sei wohl mehr Vernunft im Leib als in unserer grössten Weisheit, und seitdem die Phänomenologie erneut auf den Leib aufmerksam gemacht hat, ist er philosophisch wieder im Gespräch. Im letzten Jahrhundert sind bahnbrechende Abhandlungen erschienen über dieses Thema, so von Maurice Merleau- Ponty die „Phänomenologie der Wahrnehmung" und von Hermann Schmitz das „System der Philosophie", in dem er unter anderem Leib, Raum und Gefühle untersucht, Thomas Fuchs schreibt über Leib- Raum- Person.

4- D Eigenwahrnehmung

Mit diesem Begriff nehme ich den Leser auf eine Reise in die schwierig wahrnehmenden Dimension unseres Daseins, in die vierte Dimension.
Jeder Mensch der denkt, stehet heute vor derselben Frage die Kant zu beantworten hatte:
"Werden die Granzen meiner Erkenntnis von der Erfahrung, meine fünf Sinnensorgane machen, abgesteckt, oder sind die Granzen der Erkenntnis in der Weite des Verstandes?"
Die leibliche Raumerfahrung ist nicht immer übereinstimmend mit dem physikalischen Gegebenheiten unseres Körpers, die wir meistens als wirklich wahrnehmen.
Zum Beispiel kann ein Mensch, dem ein Bein oder Arm amputiert wurde, ein Phantomglied haben, das für ihn subjektiv so real ist wie die anderen Glieder, da er es fühlt, Schmerzen darin hat usw. Physisch ist es aber nicht da. Dies ist übrigens kein Ausnahmefall, denn wir befinden uns mit unserer leiblichen Raumerfahrung recht häufig nicht in Übereinstimmung mit der physikalischen Welt.
Wer sich einmal hat massieren lassen, der weiss wie weit man den gut entspannten Körperteil empfindet. Man kann sogar dessen Ausdehnung ungefähr bestimmen, und sein leiblicher Umfang ist um einiges grösser als der körperliche Umriss. Diese Unübereinstimmung lassen wir nicht lange zu, und wir gleichen die innere Erfahrung an die äussere Erfahrung (vor allem durch das Sehen, Tasten und das habituelle innere Körperbild) an und weisen den Leib sozusagen in seine körperlichen Grenzen.
Heute leben wir in einer Zeit, die zwar sehr auf den Körper fixiert ist, sich aber zunehmend in das Universum der Vernunft begibt um den Raum des Leibes und seiner Eigentümlichkeit und seines Potentials bewusst zu werden.
Am Anfang unserer Philosophie, etwa in den Zeit von Platon finden wir dualistische Vorstellungen. Soma, der Leib war das Grabmal für die Seele und ihre Befreiung vom Leib bedeutete zugleich ihre Verlebendigung.
Descartes versteht die Seele als die Form des Leibes, und den Körper als die Materie die durchformt wird. Das ist der Dualismus der uns und unser Körperbewusstsein noch immer prägt. Durch diese Trennung kommen wir zur Frage:
  • Was ist dann mit meinem Leib, wie kann ich überhaupt noch von meinem Leib sprechen, wie kann ich ihn wahrnehmen?

Dass ist der Grund dass viele Menschen in der ewigen Philosophie des Ostens die Zuflucht für den Leib gesucht und gefunden haben. Der Leib ist das letzte Rätsel der Wissenschaft, das noch immer auf seine Enthüllung wartet.
"Hinter deinen Gedanken und Gefühlen steht ein mächtiger Gebieter, ein unbekannter Weiser- der heisst Selbst. In deinem Leibe wohnt er, dein Leib ist er."
Der Leib besitzt den Raum in unserem Dasein. Der Raum des Universums unserer Vernunft ist das was heute in mühsamer Weise neu gedacht werden soll.

Die Bewegung findet in unserem Kopf, nicht in der Muskulatur statt.

"Wenn wir das Problem der Willensfreiheit hinreichend analysieren und viele philosophische Verwirrungen beseitigen, können wir vielleicht sehen, dass das übrigbleibende Problem sich im wesentlichen auf die Funktionsweise des Gehirns beziet" John R. Searle

Nicht der Verstand, sagte Freud, sondern das Gefühl bestimmt unser Verhalten. Nicht die Kraft sonder die Bewegungsempfindung bestimmt unsere korrekt ausgeführten alltäglichen Bewegungen. Heute kann die Hirnforschung dass ohne zu Zögern unterschreiben. Unser denkender Gehirn und unser emotionale Gehirn verschmolzen in das Universum unserer Vernunft bestimmen unser Leben.

Der Raum des menschlichen Körpers

Die Perspektive ist die Darstellung von physikalischen Raumverhältnissen in den ebenen Flächen. Die „Eroberung" des physikalischen Raumes, der heute überwiegend für den einzig realen gehalten wird, begann im Ausklang des Mittelalters, als Philosophen die alte Frage neu aufwarfen, ob es leeren Raum geben könne, und als die ersten Maler begannen perspektivische Elemente in ihre Malerei einzubauen, wodurch ihre Bilder eine bisher unbekannte räumliche Tiefe erhielten.





Meister der Renaissance haben mit der Linearperspektive einen Weg gefunden genau das zu simulieren, was das physische Auge sieht. Der Schlüssel war, dass sie ein Regelwerk für die Wiedergabe des dreidimensionalen Raums auf eine zweidimensionale Oberfläche formulierten.



So ist die Renaissance Kunst ein Hymnus des menschlichen Körpers





und die„Proportionfigur“ eines Menschen mit ausgestreckten Armen, eingeschrieben in einen Kreis und ein Quadrat das Mass aller Dinge geworden.
Andererseits hat die in der Renaissance-Malerei begonnene Entwicklung hin zu virtuellen, täuschend echten Räumen in der Computeranimation ihre Vervollkommnung gefunden. Es sind nicht mehr nur starre Bilder, sondern bewegte und dreidimensional wirkende, die uns in die Ferne ziehen. So weit die Welt am Computerbildschirm durch Internet und Computeranimation auch erscheinen mag, es bleibt eine illusionäre Weite, da ihr beim Benutzer am Schirm eine konzentrierte, angespannte Enge entspricht.
Der leibliche Raum wird immer reduzierter, enger, während der virtuelle Raum immer weiter wird. Seine reale Weite erleben wird zur gesuchten Ausnahmesituation (Massage, Wanderung, Urlaub, Ekstase...).

Leiblich wird am Computer keine Freiheit erlebt, da dies die Erfahrung der Weite brauchte. Denn „die Objektivierung des Leibes zum beherrschbaren Körper", wie sie für Arbeit und Spiel am Computer Voraussetzung ist, hat zur paradoxen Konsequenz, dass ich das selbstverständliche Zuhausesein in ihm verliere.
Diese Objektivierung des Leibes zum Körper haben aber Platon bzw. Sokrates gefordert, indem die das Somatische so streng vom Seelischen schieden.
Daher ist es kein Wunder, das bei heutigen Cyberworld-Protagonisten ebenfalls platonische Gedanken hoch im Kurs stehen, um ihren wenig leibfreundlichen Alltag zu verklären.
Die inneren Voraussetzungen, die so einen enormen Schritt ermöglichen wie den, dass zunehmend mehr Menschen zunehmend mehr Erfahrungen mit sich selbst im Internet, in einer virtuellen, nicht leibhaftigen Welt sammeln, wurden seit der Renaissance in uns gelegt.

Damals haben Künstler und Wissenschaftler angefangen, mittels Perspektive und Abstraktion grossartige Sekundärwelten aufzubauen. Welten, die so überzeugend sein können, dass die leiblich erfahrene Realität daneben verblasst. Dadurch, dass sie Perspektive bewusst machten, wurden leibliche Richtungen erfahrbar. Die perspektivische Darstellung war ein Impuls, einen geordneten Überblick zu bekommen über die Welt, der zwar vom eigenen Standort abhängt, aber sich daraus auch klar ergibt.
Je grenzenloser unsere Möglichkeiten und unser Wissen sind, desto schwieriger sind auch sinngebende Perspektiven geworden.

Durch Kunst, Geist und Wissensgeschichte haben wir die Möglichkeit auch die Entwicklung unseres Körper und Bewegungsbewusstseins zu erforschen. Kreativität der Menschen aus Uraltenzeiten hat uns die bewusste Erfahrung der Drittdimension geschenkt. Die Erschaffung der Perspektive durch die Renaissance Malerei hat uns die Möglichkeit gegeben die räumliche Integrität der Gemälde bewusst wahrzunehmen. Wir sehen den dreidimensionalen Raum auf einer zweidimensionalen Oberfläche dargestellt. Die Illusion von räumlichen Integrität oder räumlicher Einheit ist einer der Hauptgründe, weshalb wir solche Bilder als Inbegriff des Realismus interpretieren. Wenn wir ein Bild von Leonardo da Vinci betrachten, haben wir fast das Gefühl, wir sähen durch ein Fenster auf die Szene dahinter. Die perspektivische Malerei hat den abendländischen Geist, unseren Geist, zum Sich- Bewusstwerden des physikalischen Raums verleitet. Wir betrachten noch immer den Raum als eine kontinuierliche, homogene dreidimensionale Leere.
Einsteins "Entdeckung" einer vierte Dimension muss als eine der erstaunlichsten Erkenntnissen der neuzeitlichen Wissenschaft angesen werden.

Die Zeitdimension unseres Daseins ist seit Anfang 20-sten Jahrhundert nicht mehr weg zu denken. Wir müssen wenigstens versuchen diesen Teil unseres Daseins zu begreifen und dann bewusst wahrzunehmmen. Die Zeit ist die vierte Dimension unseres Dasein, die ist der Anfang, die Dauer und das Ende unserer Bewegung.

4- D Eigenwahrnehmung Methode ist der Weg zum Universum unserer Vernunft. Mit den ÜBUNGEN Manu propria Kinesitherapie versuche ich den Menschen in das Universum seiner eigenen Vernunft hinein zu führen, in die Welt seiner Gedanken, seiner Sinne und seiner Gefühle, um ihm bei zu bringen wie er seine Körper- Bewegungsgeometrie wahrnehmen kann.

http://die-tore-der-zeit.blogspot.com/



Die Physiker sind inzwischen bei ca. 17 möglichen Raumdimensionen angekommen, und auch der Cyberraum ist ein prinzipiell grenzenloses, unüberschaubares Gebilde geworden.

Wie können wir uns heute noch orientieren? Hier ist die Philosophie stark gefordert, weil sie als metareflexive Schau solche grundlegenden Zusammenhänge vor Augen führen kann. Allerdings muss sie, um diese Aufgabe wirklich zu erfüllen, den Leib, das Universum unserer Vernunft, in ihrer Denkart voll integrieren.

Die Philosophie des Universums der Vernunft

Zu Anfang klingt das Wort Leib etwas altmodisch, aber das ist ein Wort, das bereits in der Alltagssprache auftaucht und es ist keine Erfindung der Philosophen. Im Deutschen haben wir zwei Ausdrücke, Leib und Körper die vielfach gemischt gebraucht werden. Dabei ist die Rede vom Körper in fast allen Sprachen zweideutig, während wir den Leib nur dem Lebendigen zusprechen. Die Rede vom Leib als Ding besonderer Art, zeugt von einer Gedankenbewegung und in der Besonderheiten des Leibes markiert sind. Der Leib, die lebendige Empfindung meiner Selbst ist das Universum meiner Vernunft. Die Besonderheiten dieses Universum sind:

  • Permanenz- es ist immer da, ich kann ihn nicht abschütteln, nicht verneinen und nie vergessen.

  • Doppelempfindung- zur Sinnlichkeit des Universums gehört die Möglichkeit, dass man sich selber tastet, sieht und auch hört.

  • Affektivität- der Schmerz, die Freude, das Glück, der Angst und die Ärgerempfindung.
    Kinästhetische Empfindungen- Bewegungempfindung

Die Philosphie des Universum der Vernunft ist so kein Definitionssystem, sondern ein Forschungweg zur Förderung eigenleibliche Intelligenz.
Wenn wir die Reise in das Universum unserer Vernunft eintretten dann wird uns die Zeitdimension unseres Daseins bewusst. Diese Reise kann uns helfen die bewusste Wahrnehmung Fähigkeiten zu Trainieren. Das Universum unserer Vernunft ist zweideutig in dem Sinne, dass er weder Geist noch Natur, weder Seele noch Körper, weder innen noch aussen ist. Wir müssen diese Dimension unseres Daseins denken, empfinden und fühlen lernen.

4- D Eigenwahrnehmung Methode bittet uns die Möglichkeit die Reise durch das Universum unserer Vernunft Erfolgreich zu wollenden. Diese Methode beinhaltet verschiedenen Übungen:


  • Ideokinese, die bewegliche Gedankebilder,

  • Kontemplation, die Gedankengymnastik.
http://ideokinese.blogspot.com/



Meine Bewegungsphilosophie;

4-D Eigenwahrnehmung und 4- D Eigenmobilisation

Ich versuche meine Bewegungsphilosophie durch das Leibbewusstsein weiter zu entwickeln. In dem Universum meiner Vernunft fand ich die Tore meiner Zeit. Meine Körper- Bewegungsgeometrie wurde für mich wahrnehmbar. Ich spührte die Bewegungen in mir aufkommen. Die Bewegung findet in meinem Kopf, nicht in meiner Muskulatur statt.

Spontane Bewegungen sind immer im Spiel, wenn wir handeln, aber in der 4- D Eigenmobilisation, die Selbstbewegung ist die Definition des Lebens versteckt. Lebendig ist das was sich von sich aus bewegt im Gegensatz zu technischen Dingen die ihre Bewegungen ausser nicht selbständig haben.
Die Selbstbewegung des Menschen erklärt sich selbst durch unsere Gedanken die auch nur die Bewegungen sind.

Die Schwierigkeit liegt in den Fragen:

  • Wie kann man eine leibliche Selbstbewegung denken?
Die leibliche Selbstbewegung hat einen bestimmten Bezug zum Raum, welcher von der leiblichen Selbstbewegung her zu denken ist.

  • Wie ist eine leiblichen Selbstbewegung, die sich einen Raum schafft, ohne dass dieser eigens vorgestellt wird, denkbar?

Das Universum der Vernunft, der Leib ist nicht was man beobachten kann, er ist auch nicht was man von sich sieht, sondern er erschliesst sich einem innerem Spüren, einem 4- D Eigenwahrnehmung und 4- D Eigenbewegungsgespür.

Das Um und Nachdenken des Universums unserer Vernunft, unseres Leibes setzt einen gewissen Dualismus voraus, der zu unsere Kultur gehört und deshalb können wir auch nicht Asiaten werden und so tun, als hätten wir noch nicht von Platon, Sokrates oder Descartes gehört. Demnach sind wir unserer Kultur verpflichtet, wir müssen uns mit neuem, durch die Wissenschaft und Gehirnforschung, werdenden Dualismus auseinander setzen.

Antonio Damasio, ist Professor für Neurologie und Leiter des Department of Neurologie an der University of iowa. Mit seiner Forschungen zur Neuropsyhologie gilt er als anerkannte Autorität. In seiner Büchern "Descartes Irrtum", "Ich fühle, also bin ich" und "Der Spinosa- Effekt" schreibt er über die Entstehung des mensclichen Bewusstsein. Damasio suchte die Antworten auf die Fragen:

  • Woher wissen wir, dass wir wissen?

  • Wie entsteht das gefühl für unser Selbst?

  • Welche Rolle spielen Emotionen und Gefühle im Bewusstseinsprozess?
In einer klaren, auch dem Laien zugänglichen, Sprache beschreibt Antonio Damasio, warum wir fühlen, was wir sind. Als ich seine Bucher gelesen habe, verstand ich warum ich während ich schreibe, mich fühle und dass Sie während Sie jetzt lesen, sich selber fühlen.

Mein Bewusstsein is mein privates Phänomen, das ganz auf die Perspektive der ersten Person beschrekt bleibt. Dieses Phänomen ermöglicht mir alle meiner Sinnenepmfindungen wahrzunehmen. Mit der Methode 4- D Eigenwahrnehmung fand ich den Weg zur Empfindung meiner Leibsinnes. Der Raum meines Universum der Vernunft zeigte sich in meinem Bewusstsein in seiner woller Grösse.

Der Leibsinn

"Der Geist hat nur Beziehung zum Körper, die Seele zum Leib, der Leib wird empfunden, der Körper begriffen." F.W.J. Schelling, Sämtliche Werke

Unser ausgangpunkt ist das alltägliche Erleben, art wie wir aufstehen, uns ankleiden, essen, trinken, einer arbeit nachgehen. alle diese Bewegungen, wahrnehmungen, Gefühle bringen uns keine Unterscheidung von "Körper" und "Seele" zur Erfahrung. Im alltäglichen Leben trennen wir auch nicht zwischen uns selbst und unserem Körper. Wir erfahren uns als leiblich daseiend.

Der Leib ist nicht im Raum, sondern er verräumlicht sich fortwährend und erzeugt selbst seinen Raum. Der Leibraum ist ein immer werdender Raum, der ist das Universum unserer Vernunft der mit zunehmende 4- D Eigenwahrnehmung und 4- D Eigenmobilisation immer grösser wird. Der Sternenhimmel unseres Univerzum der Vrenunft wird mit jeder neuen wahrgenomenen Bewegung unseres Körpers klarer.

Die Grenzen unseres Körpers und die Grenzen unseres Universum der Vernunft

Ludwig Wittgenstein: "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt".

Wenn ich für "meiner Sprache" den Begriff "unseres Körpers" einsetze, ich lasse meinen Körper denken und fühlen und ich befinde mich an den Grenzen meines Universum der Vernunft.
Mein Körper denkt und der spricht mit mir. Seine Sprache ist vielfältiger als meine. Er spricht zu mir durch meine Gefühlen, durch meine Sinne, er spricht mit anderen Menschen durch meine Körperhaltung, meinen Gesichtausdruck, meinen Lachen und Weinen.

Indem ich zwei verschiedene Sprachen spreche, denke ich nach zwei bestimmten logischen Formen. Ich bin in eine bestimmte Sprachwelt hineingeboren, in eine bestimmte Kultur, Familie, ich bin Teil einer bestimmten lebendigen Gattung in der Natur auf der Erde, herumfliegend in einem Univesum, das ich in der Gänze gar nicht begreifen kann, wenn auch es viele Erklärungen gibt aus den naturwissenschaftlichen, religiösen, philosophischen und auch psychologischen Sprachsystemen unserer verschiedenen Kulturen. Jetzt lebe ich in eine ähnliche, aber sprachlich andere Kultur und ich habe gelernt mich an diese Kultur anzupassen. Als ich kam, lernte ich zu erst ihre Sprache. Meine Gedanken waren verwirrt, aber die Gedankenbilder sahen immer gleich aus.

Wittgenstein stellt klar: "Was wir nicht denken können, das können wir nicht denken; wir können also auch nicht sagen, was wir nicht denken können."

Ich konnte es denken das was ich nicht sagen konnte, ich kann es noch immer. Denken ist wirklich nur ein leises rauschen in meinem Kopf, es ist nicht immer mit meiner Sprache identisch.
Heute wissen wir aus der neueren Gehirnforschung, dass es den reinen Denkprozess unabhängig von Gefühlen gar nicht gibt, so auch nicht den reinen Sprachprozess aus Worten. Immer ist das sprachliche Denken auch von Intensitäten begleitet, die in irgendeiner anderen Gehirnregion messbar sind. Was ich "Intensitäten" nenne, können bejahende und verneinende Empfindungen sein, Intensionen oder Willenskräfte, die in anderen Gehirnregionen als denen des Sprachzentrums beim Sprechen zusätzlich aktiv sind.
Das heisst:
Wir können vielleicht nicht sagen, was wir nicht denken können, aber wir können spüren, was wir noch nicht denken oder sprechen können. Eine scharfe Grenze zwischen denken und fühlen oder spüren gibt es faktisch nicht. Ich habe gelernt meinen Körper zu spüren, meinen Leib zu denken.
Mein Leib ist das Gedachte und Gefühlte Erlebnis meiner Sinne.
Der Leibsinn kann meine physischen Körpergrenzen übersteigen und woanders von mir heraus präsent sein.
Nehmen wir zwei einfache Beispiele:


Ein Tennisspieler schiesst über viele Meter einen Ball. Er trifft genau. Seine Hand ist verlängerung seiner Augen und sozusagen mit dem ganzen Tennisplatz verbunden und tariert genau den Gewinnpunkt aus, seine Gedanke betreiben Fernlenkung.




Beim Golfspielen sind die Distanzen noch grösser und der Leibraum muss sich enorm erweitern können, um möglichst nah am Loch zu treffen. Noch bevor der Golfspieler einen Schlag ausführt, muss er seine Augen und Gedanken auf das kleinstmöglichste Ziel ausrichten. Beim Schlagen ist sein Hand die Verlengerung seiner Gedanken, und sein ganzes Körper denkt mit, es fängt an zu Schwingen und wird zu einem konzentrierten Leibsinn.

Das Universum der Vernunft und die 4- D Eigenkreation der eigenen Bewegung

Lieber Besucher, Sie haben ein sitzendes Beruf und glauben das Sie die Nacken und Kopfschmerzen haben weil Sie sich zuwenig bewegen. Sie haben die Bewegungsschmerzen und haben Angst sich zu bewegen weil sie glauben dass die Bewegung die Ursache ihren Beschwerden ist. Die Bewegung ist nur der Auslöser ihrer Beschwerden, die Ursache liegt in der Tiefe ihres verborgenen sechsten Sinnes, ihrer mangelhaften bewusste Eigenwahrnehmung der Körperstellungen und Bewegungen verborgen.
Sie sitzen, lesen mein Text und haben das Gefühl das Sie sich nicht bewegen.
Wenn wir sitzen, meinen wir, dass wir ruhen. Aber unser Herz, unser Blutkreislauf, unsere Lunge und unser Hirn arbeiten ununterbrochen. Unsere Muskeln verbrauchen Energie, auch dann wenn wir sitzen. Vor allem wird viel Energie verbraucht, dort wo falsch gesessen wird. Daraus lässt sich eine wichtige Lehre ziehen: Wir sparen Energie, so genannte eigene Energie, nur wenn wir richtig mit unserem Körper umgehen (richtig sitzen, richtig gehen, richtige Bewegungen machen beim Kochen, Essen, Trinken, Waschen, Bügeln, usw.).
Sie fragen sich jetzt: "Was in diesem Zusammenhang bedeutet das Wort "richtig"?" Zur Richtigkeit der Bewegungen und Körperhaltungen können Sie nur durch die 4- D Eigenwahrnehmung, die Erfahrung eigenes Rhythmus und eigener Dynamik gelangen.

Bleiben Sie sitzen und versuchen Sie nur einen Augenblick lang ihrem Körper ihren Bewusstsein und ihre 4- D Eigenwahrnehmung zu schenken und folgen sie meiner Gedanken.
Ich denke und mein Körper denkt mit, wir sind die Quelle des Leibsinnes.

"Jetzt, sitze ich an meinem Schreibtisch und überlege wie ich dieses Kapitel zu Ende schreiben könnte und fühle die Bewegungen in mir. Mein Körper ist mit dem Raum verschmolzen aber mein fühlendes "Ich" spielt ein eigenes Spiel mit meinen Gedanken, ohne sich auf das Zeugnis meiner fünf Sinne( Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken) zu stützen. Ich fange an zu schreiben, der Raum bewegt sich mit mir, der Rhythmus meines Atem verändert sich, mein Becken und meine Wirbelsäule verändern die Stellung. Ich schreibe und meine Finger fühlen sich als die Verlängerung meiner Gedanken an. Meine Füssen geben mir den Halt, die Unterarme bewegen sich nicht, die Schultern schweben in dem Raum, der Nacken wird lang, der Kopf, einem Luftballon ähnlich, folgt der Bewegungen der Augen. Die Zeit vergehe. Alles in mir bewegt sich. Es gibt kein stillstand, keine Ruhe. Das wäre dann die Zeitlosigkeit. Die gibt es nicht. Ich stelle fest, ich bewege mich auch dann wann ich denke dass ich mich nicht bewege, ich bewege mich weil ich denken und empfinden kann. Ich höre wie die Wanduhr die Sekunden zählt, ich schaue mir diese Zeitillusion an und stelle fest dass ich schon eine Stunde lang sitze und schreibe. Das ist der richtige Augenblick, einzige wahre Zeit meines Daseins. Die Zeitillusion, diese vergangene Stunde, ist aus meinem bewegenden Dasein herausgewachsen und meine vergangene Zeit geworden." text aus dem Buch

"Die Kreativitäten der alltäglichen Bewegung" Dijana Jelcic

Glauben Sie mir, Sie haben in diesem Augenblick fast alle Teile ihres Körpers bewegt und Sie können ohne den schlechten Gewissen zu haben weiter dynamisch sitzen bleiben und weiter lesen oder ihrer sitzende Arbeit nachgehen. Sie haben dabei auch den Weg zum Universum ihrer Vernunft gefunden und aktiv mit ihrem Leib und dynamisch mit ihrer Seele der Internetwelt erobert.

Literatur:

Waldenfels "Das leibliche selbst"
Stopczyk "Sophias Leib"
Fuchs "Leib- Raum-Person"
Morleau-Pointy "Phänomenologie der Wahrnehmung"

Antonio Damasio "Ich fühle, also bin ich"